Alpencross 2015

Alpencross 2015
Alpencross 2015

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Alpencoss 2015 – E5 von Oberstdorf nach Meran in sechs Tagen 
Oberstdorf – Kemptner Hütte – Memminger Hütte – Braunschweiger Hütte – Zams – Vent – Martin-Busch Hütte – Similaunhütte – Vernagt bei Meran
Unglaublich herausfordernde, erlebnisreiche und an jede Grenze bringende Tage liegen hinter uns.
16 Schülerinnen und Schüler + vier Betreuer und der spitzenmäßiger Bergführer, Hans Helbig, durften den E5 von Oberstdorf mit dem Ziel Meran folgen. Dass es kein „Spaziergang“ wird, war klar, aber was wir da so alles erleben durften, konnte vorher niemand erahnen. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie man so Schritt für Schritt über die Alpen schreitet und

  • über seine Grenzen viel erfährt
  • Glücksmomente erlebt, aber auch tiefe Täler durchschreitet
  • wie man über sich hinauswächst und erlebt, was ein Mensch so alles leisten kann
  • man vor Rührung oder auch Erschöpfung nur noch weinen möchte
  • wie man Krankheiten überwindet oder ihnen auch nachgeben oder sogar aufgeben muss
  • wie jeder einzelne Knochen schmerzt, aber auch wie gut es sich anfühlt, etwas wirklich geschafft zu haben und stolz auf seine Leistung sein zu können
  • wie einem der Wettergott die schönsten Blicke und herrlichsten Himmel schenken kann, aber auch wie nah ein heftiges Gewitter sein kann, vor dem man zum Glück verschont bleibt
  • wie wunderbar friedlich die Tierwelt in ihren Nischen residiert
  • wie anrührend der Anblick von Steinböcken, Murmeltieren oder einem Adler über einem Tal sein kann
  • was für ein wunderbares Erlebnis es sein kann, jeden Abend an einer Schutzhütte eine Unterkunft und warmes Essen zu finden
  • welch großartige Ausblicke über die Gebirgszüge es gibt
  • wie gemütlich und anstrengend ein Matratzenlager mit 21 Personen sein kann
  • wie lange fünf Minuten werden können
  • dass Jammern manchmal überhaupt nichts nutzt
  • dass der Anstieg auf 3000 Höhenmeter viel Kondition, Konzentration und mentale Anstrengung bedeutet, aber dass ein Abstieg von 1800 m noch viel schlimmer sein kann und dieser Weg nicht umsonst von den Einheimischen „Kniebrecher“ genannt wird
  • dass ein eiskalter Bergsee mit klarstem Wasser alle Schwere und Anstrengung in Minuten nehmen kann
  • dass das Übernachten auf fast 3000 Höhenmetern zwar echt kalt ist und die Luft dünn wird, aber die Hitze im Tal und auf den Ziehwegen viel, viel unangenehmer ist
  • wie wunderbar die Gletscherwelt ist und wie stark gefährdet sie durch unser Verhalten ist
  • wie einschneidend ein Schigebiet für die Bergwelt ist
  • wie wunderschön die Vielfalt der Pflanzenwelt in den Bergen ist, wie farbenprächtig, wie wohlriechend und fein
  • dass man nicht viele Spiele braucht, um die Abende mit Spaß und Freude zu genießen
  • wie stark der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe von Tag zu Tag wurde
  • dass Magen-Darm Probleme alles vermiesen können
  • die 70 Wasserfälle, die uns auf der Strecke begleiteten
  • dass man um 5:15 Uhr aufstehen kann, um 6:45 Uhr loslaufen und erst um 17:00 wieder zur Ruhe kommen kann
  • dass man in sechs Tagen zu Fuß über die Alpen 126 km laufen kann und dabei noch unzählige Höhenmeter (im Schnitt pro Tag 1300) zurücklegt
  • wunderschöne Farben in den Gesteinen zu finden und kleine Steinchen als Andenken in der Hose verschwinden zu lassen
  • wie wichtig Blasenpflaster werden können und wie sehr Füße schmerzen
  • wie wichtig ein gut sitzender Rucksack und beste Wanderschuhe sind – und trotzdem am Abend alles schmerzt
  • jeder Einzelne selbst seinen Weg gehen muss und kann und es doch in der Gruppe leichter geht
  • dass das Leben ohne Internet nicht das Schlimmste auf der Welt ist
  • dass eine verloren gegangene Geldbörse auch wieder abgegeben wird und zu einem zurück findet (mit mehr Geld drin als vorher!)
  • wie tief das Erlebnis ist, nach sechs Tagen sich richtig wieder auf Zuhause freuen zu können und alles, was man auch vermisst hat

Diese Woche werden wir alle nie vergessen und diese Erfahrungen mögen uns in allen anderen Lebenssituationen helfen, wenn wir mal wieder an unsere Grenzen stoßen.

Es lebe das Leben und danke, dass wir das in seiner Ganzheit erspüren durften!