Am 2. Mai 2019 besuchte die Staatssekretärin aus dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus von Prof. Michael Piazolo, Anna Stolz, die Montessori-Schule in Wertingen. Der Kontakt kam durch Vermittlung des parlamentarischen Geschäftsführers der Freie-Wähler-Landtagsfraktion, MdL Dr. Fabian Mehring, zustande, der kurz vorher die Schule kennengelernt hatte.
In Begleitung von MdL Dr. Fabian Mehring und des Wertinger Bürgermeisters Willy Lehmeier machte Anna Stolz zunächst einen Rundgang durch Montessori-Schule und -Kinderhaus. Sie sprach mit Kindern der Grundschule, ließ sich von ihnen die ´kosmische Erziehung´ und die Prinzipien der ´Freiarbeit´ erläutern und war im Gespräch mit drei Schülern der Klasse 7/8, die sich gerade am Laptop mit ´demokratischer Gewaltenteilung´ beschäftigten.
In einer Diskussionsrunde mit den Schulleiterinnen der Montessori-Volksschule, Beate Lahner-Ptach, und der Montessori-FOS, Heike Kahler, sowie mit dem Schulleiter der Staatlichen Mittelschule Wertingen, Stefan Poss, ging es um aktuelle bildungspolitische Themen wie Lehrplan Plus, neue Prüfungsformate, Digitalisierung, Lehrermangel und Übertritte im gegliederten Schulsystem. Anna Stolz hörte genau zu und stellte offene und interessierte Fragen.
Höhepunkt der Veranstaltung war der Besuch im berufsvorbereitenden Projekt „Natur&Wirtschaft“ im sogenannten ‘Mühlwinkel’, in dem Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 7 und 8 anhand praktischer Arbeit unter Anleitung von externen Experten und in Begleitung der Lehrkräfte und Erzieher/-innen wertvollen Einblick in viele Handwerksberufe und in erfolgreiche Teamarbeit bekommen. Das Projekt wird von der Arbeitsagentur Donauwörth im Rahmen der vertieften Berufsorientierung gefördert.
Die Staatssekretärin und ihre Begleiter genossen das vegetarische Buffet im Sonnenschein im angeregten Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 bis 12.
„Was findet Ihr an Eurer Schule gut, was würdet Ihr ändern?“, wollte die Staatssekretärin wissen.
„Ich bin als Quereinsteiger an die Schule gekommen,“ erzählt Johannes Reiner, „früher war ich immer hinten dran. Jetzt habe ich aufgeholt und fühle mich richtig wohl.“
„Ich bin schon seit der ersten Klasse hier und mache gerade mein Fachabitur in der Fachrichtung Gestaltung. Ich glaube, ich habe nichts versäumt“, lacht Mathis Agbih.
„Ich habe gelernt, dass ich für mein Lernen und mein Leben selbst verantwortlich bin“, erläutert Elias Hengster.
Beim Abschied zeigte sich Staatssekretärin Anna Stolz beeindruckt, vor allem von den Kindern und Jugendlichen: „Ich habe von der ersten bis zur zwölften Klasse Schülerinnen und Schüler erlebt, die sowohl frei und offen als auch höflich und respektvoll ihre Meinung sagen können. Das ist mir wirklich positiv aufgefallen.“
Die Montessori-Schule in Wertingen war die erste Schule dieser Art, die von der politischen Spitze des neu besetzten Kultusministeriums besucht wurde. „Wir freuen uns zusammen mit dem Montessori-Landesverband sehr über diesen hochrangigen Besuch“, meinte Geschäftsführerin Sonja Spiegler „und wir sind immer bereit dafür, unseren verfassungsgemäßen Auftrag als Schule mit einem besonderen pädagogischen Interesse in aller Ernsthaftigkeit und mit Freude zu erfüllen.“