Politischer Tag der Schulen in freier Trägerschaft

Einmal im Jahr werden Kommunalpolitiker in die Schulen eingeladen. Die Montessori-Grund-und Mittelschule wurde heuer vom Landtagsabgeordneten Georg Winter und dem Bürgermeister der Stadt Wertingen, Willy Lehmeier, besucht.In großer Runde standen sie den Fragen der Neunt-und Zehntklässler Rede undAntwort: „Was kann auf kommunaler Ebene für den Klimaschutz getan werden? Warum macht der Staat nicht mehr Vorschriften, z.B. beim Tempolimit und bei Plastikverpackungen? Was ist Ihr größtes Anliegen als Politiker? Setzen Sie sich ein für eine bessere öffentliche Verbindung zwischen Donauwörth und Wertingen?“

MdL Winter, der auch im Kreistag vertreten ist, liegt eine langfristige und vorausschauende Anbindung des ländlichen Raumes besonders am Herzen; für Details im ÖPNV bietet er den Schüler*innen an, dass sie sich gern an ihn wenden dürfen. Beim Naturschutz sind ihm Gespräche mit Landwirten ganz besonders wichtig und für eine nachhaltige demokratische Ausrichtung der Politik bat er die Schüler*innen um ihr Interesse für die europäische Gemeinschaft: „Das ist ganz, ganz wichtig!“Bürgermeister Lehmeier, der ebenfalls Kreisrat ist, zeigte sich an diesem Vormittag als hitziger Verfechter des persönlichen Einsatzes aller Bürger: „Ihr habt in der Hand, was die Wirtschaft anbietet. Jeder von Euch bestimmt durch sein (Kauf-)Verhalten mit, wohin der Weg geht. Wertingen bietet da viel an, wenn man bewusst und regional einkaufen will. Wir unterstützen in der Stadt jeden sinnvollen Vorschlag für eine gute Zukunft.“ Dem Ruf nach noch mehr staatlichen Vorschriften stehen beide Politiker eher kritisch gegenüber: „Demokratie braucht die Auseinandersetzung und den Ausgleich der Interessen. Es gibt keine so einfachen Lösungen, wie sie Diktatoren oder manche Parteien anbieten. Lasst Euch da nicht täuschen“, appellierten beide an die Schüler*innen.

Landrat Leo Schrell nahm in der gleichen Woche die Einladung der Montessori-Fachoberschule an und diskutierte fast zwei Stunden lang mit den Schüler*innen der 12. Klasse über die Aufgaben eines Landrats und seiner Kreisräte. „Niemandkommt im Laufe seines Lebens am Landratsamt vorbei“, begann Leo Schrell seine Ausführungen und erklärte die überwiegend exekutiven Aufgaben dieser Behörde, die die Führerscheinstelle, das Bauamt, die Jugendhilfe, das Gesundheitsamt und viele weitere Fachbereiche abdeckt. Die Schüler*innen interessierten sich darüber hinaus für Themen, die nicht unmittelbar auf Kreisebene, sondern weltumspannend die Menschen bewegen: „Was halten Sie von ‚Fridays for Future‘? Was tun Sie, damit wir eine Zukunft haben?“Der Landrat erklärte überzeugend, was der Landkreis Dillingen gerade im Bereich der alternativen Energiekonzepte seit Langem tut: „Wir sind da wirklich Vorreiter und das Thema liegt mir persönlich sehr am Herzen.“ Das 365-Euro-Ticket und die Gleichbehandlungvon Schulen in freier Trägerschaft kamen ebenso zur Sprache wie das Parteienspektrum.

Der Landrat war in jedem der angesprochenen Punkte offen und gab umfassend Auskunft an detaillierten Beispielen. Dass es in einer Demokratie immer um einen Interessenausgleich, oft um mühsames und langwieriges Ringen geht, dass selten etwas so einfach ist, wie es auf den ersten Blick aussieht das konnte er den Schüler*innen deutlich vermitteln. „Wir brauchen alle Generationen und Euren jugendlichen Elan. Engagiert Euch auch in der Politik!“

Die Schulleiterin der Montessori-Fachoberschule, Heike Kahler, und die Geschäftsführerin, Sonja Spiegler, bedankten sich herzlich mit den FOS-Schüler*innen für diese geschenkte politische Stunde.